Lago Maggiore - Ein Stück Mittelmeer im alpinen Szenario

Der Lago Maggiore liegt in den italienischen Regionen Piemont und der Lombardei sowie im Schweizer Kanton Tessin. Mit einer Länge von 66 Kilometern und einer Wasserfläche von 212,5 km² ist er der zweitgrößte See Italiens. Aufgrund des milden Klimas bietet der See eine für Mitteleuropa einzigartige Pflanzenwelt.

Der Großteil des Lago Maggiore liegt in Italien, nur rund 20 Prozent des langgezogenen Sees befinden sich im Tessin. Er zieht sich von den südlichen Alpen bis zum Rand der Poebene. Durch diese Lage ist der See besonders geschützt, da die kalten Nordwinde von den Bergketten abgehalten werden. Die Ufer des Lago unterscheiden sich von ihrer Beschaffenheit sehr. Während das Ostufer eher wild und naturbelassen und teils von steil aufragenden Felsen geprägt ist, glänzt das Westufer durch prachtvolle Villen, angelegte Gärten und üppige Gebäude.

Lago Maggiore
Lago Maggiore © Schneemenschen

Von Ascona bis Arona – Die Städte am Lago Maggiore

Auf der Schweizer Seite liegen mit Ascona und Locarno zwei der exklusivsten Ferienorte des Landes. Ascona ist vor allem wegen seiner Seepromenade und dem Berg Monte Verità bekannt. Das Filmfestival und die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso hat Locarno zu internationaler Berühmtheit verholfen.

Die größte Stadt am Lago Maggiore ist Verbania auf der italienischen Seite. Sehenswert sind dort besonders die Botanischen Gärten der Villa Taranto. Der Ort Stresa strahlt durch die schönen Villen und Hotels aus der Belle Époque noch den Flair eines mondänen Nobelkurorts aus. Auf jeden Fall besichtigen sollte man den zoologischen Garten der Villa Pallavicino.

In der Nähe der am südlichen Ende des Lago Maggiore gelegenen Stadt Arona befindet sich die Statue von Karl Borromäus, die bis zur Errichtung der Freiheitsstatue die höchste, von innen begehbare Statue der Welt war.

Die Inseln im Lago Maggiore

Vor der Stadt Brissago im Schweizer Teil des Sees liegen die beiden Isole di Brissago. Auf der Isola di San Pancrazio (auch Isola Grande genannt) gibt es einen Botanischen Garten, während die kleinere Isola di Sant'Apollinare naturbelassen ist.

Terrassen der Isola Bella
Terrassen der Isola Bella © Schneemenschen

Im Golf von Verbania – zwischen den Städten Verbania und Stresa – liegen die vier borromäischen Inseln. Benannt ist die Inselgruppe nach der Familia Borromeo, denen die Inseln jahrhundertelang gehörten. Auf der Isola Bella kann man das prächtige Anwesen der Borromeos besichtigen, hier sind zahlreiche Kunstwerke, Möbel, Statuen und Stuckarbeiten zu bewundern. In einem Raum des Sommerpalasts nächtigte einst sogar Napoleon.

Die Isola Madre ist mit einer Fläche von knapp acht Hektar die größte Insel im Lago Maggiore. Hier gibt es einen botanischen Garten, der im englischen Stil errichtet wurde. Zu den borromäischen Inseln gehören außerdem noch die Isola dei Pescatori, auf der es ein Fischerdorf gibt und die Isola di San Giovanni.

Vor Cannero Riviera liegen zwei kleine Inseln, auf denen einst die Burg Castelli di Cannero erbaut wurde. Die Ruinen der Burganlage kann man heute noch sehen.

Wassersport am Lago Maggiore

Neben "Dolce Vita" beim Flanieren auf den Strandpromenaden der Orte am Lago Maggiore bietet die Region auch vielfältige Möglichkeiten für den Aktiv-Urlaub.

Der Lago Maggiore lockt natürlich vor allem Wassersport-Begeisterte an. Ob Schwimmen an den weitgehend sauberen öffentlichen Stränden oder an den natürlichen Ufern im Grünen, ob Rafting in den wilden Bergflüssen, die in den See münden oder eine gemütliche Segel-Partie auf dem Lago – hier ist alles möglich. Außerdem kann man Angeln, Canyoning, Wasserski- oder Wakeboard fahren und Windsurfen. Mit der Schifffahrt auf dem Lago Maggiore kann man zudem in Ruhe von der einen auf die andere Seite des Sees übersetzen.

Wandern, Fahrradfahren und Extremsport

In den Bergen und Tälern rund um den Lago Maggiore finden sich hunderte Kilometer von Wanderwegen und Ausflugsmöglichkeiten. Lohnendes Ziel ist beispielsweise das Tal Valle Cannobina. Oder man wandert entlang des Pilgerwegs Sacro Monte di Ghiffa zu den Kapellen der Wallfahrtsstätte. Ein besonderes Ziel ist der Naturpark Val Grande westlich des Sees. Auf dem 15.000 Hektar großen Gebiet lebten zwar jahrhundertelang Menschen, diese wurden jedoch durch die Kämpfe des 2. Weltkriegs vertrieben und nun hat sich die Natur das Tal zurückerobert. Wer nicht ortskundig ist, erkundet das Val Grande am besten mit einem Führer, denn es gibt nur wenige Verpflegungsstationen und nur einen Trinkwasserbrunnen im Naturpark. Im dem Tal leben außerdem viele Schlangen, von denen einige Arten sogar giftig sind.

Val Verzasca
Val Verzasca © Schneemenschen

Auch für Fahrradfahrer bietet die Region einige Möglichkeiten. Fahrradwege führen um den See herum oder auf die umliegenden Berge. Wer etwas Unterstützung braucht, der leiht sich ein E-Bike oder ein Segway aus.

In den vergangenen Jahren hat sich der Lago Maggiore zu einem beliebten Urlaubsort für Golfer entwickelt. Schöne Golfplätze in traumhafter Natur laden zum Einlochen ein.

Wer wagemutig ist, der kann an der Staumauer des Verzascatals James Bond nacheifern. Hier wurde der legendäre Bungee-Sprung von 007 im Film "Goldeneye" gedreht. 220 Meter tief kann man sich hier fallen lassen.

Wetter in den nächsten Tagen

Ort Datum Min/Max C° Gewitter Wahrsch. Nieder schlag wahrsch. Niederschl. Menge
© ZAMG
Webcam Arona
Lago Maggiore
Maccagno
Zurück